Richard Meier

Architektur-Zeichnungen 1971–1984

EXHIBITION Oct 4 — Nov 30, 1985

RICHARD MEIER wurde 1934 in Newark, New Jersey (USA) geboren. Seine Ausbildung als Architekt erhielt er in Ithaca, an der Cornell University. Nachdem er im Büro von Marcel Breuer mitgearbeitet hatte, machte er sich 1963 in New York City selbstständig und wurde durch seine Entwürfe von Bauten und Einfamilienhäusern bekannt. Ein Jahr später erhielt er bereits seinen ersten Preis den "Architectural Record Award of Excelence for House Design". Seit 1964 hält Richard Meier Vorträge an verschiedenen Universitäten der USA. 1977 wurde er zu einer Gastprofessur an die Havard University eingeladen und 1979 als Professor für Architektur an die "Cooper Union, N.Y.C." berufen. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so mit dem "National Honor Award from the American Institute of Architects"; u.a. für: "Smith House", 1967, "Douglas House", 1973, "Westbeth Artist's Housing", 1970 und das "Bronx Developmental Center", 1976. Die Tatsache, daß Richard Meier der Museumsarchitektur neue Impulse brachte, zeichnet ihn besonders aus. Ein überzeugendes Beispiel hierfür ist das am 28.4.85 eröffnete Museum für Kunsthandwerk in Frankfurt a.M.; nicht minder beeindruckend ist das Museum of Art in Atlanta (Georgia, USA), das zwei Jahre zuvor eröffnet wurde. 1983 wurde Meier in die "American Academy and Institute of Arts and Letters" gewählt und erhielt 1984 den hochgeschätzten "Pritzker Price" und den prestigereichen Auftrag für das neue Paul Getty Museum in Los Angeles. Richard Meier zählt zu den bedeutendsten neo-puristischen Architekten schlecht hin. Beeinflußt haben ihn vor allem Le Corbusier, Alvar Aalto und Frank Lloyd Wright. Besonders charakteristisch für seine Arbeiten ist die weiße Farbe seiner Gebäude. Diese Nichtfarbe bedeutet für Meier nicht seine gesamte Fülle der Regenbogenfarben, sonder ist für ihn das Symbol für Einfachheit, Klarheit, für Licht. Da diese Farbe in der Natur nur bedingt existiert, steht sein Schaffen jener eigentlich diametral gegenüber; andererseits bindet er sie wieder geschickt ein, indem er mit großflächigen Verglasungen arbeitet und somit das Tageslicht zu einem Bauelement verwertet und Außenraum bildende Elemente einbezieht. Die Architektur von Richard Meier wird nicht zuletzt durch eine dynamische Folge von Räumen, durch Einfügen von Geschossen und Benutzung von Rampen sowie durch freistehende Treppen und Promenaden als Gliederelemente charakterisiert. Er versteht sich nicht als Künstler, sondern als ausführendes Subjekt, von dem was Architektur verlangt. Er ist Perfektionist.